Erfahrungsgemäß spielt der direkte Vorgesetzte im Arbeitsleben seiner Mitarbeiter eine wesentliche Rolle. Er bestimmt durch seinen Führungsstil ungemein das Arbeitsklima und damit indirekt auch die Motivation und die täglichen Arbeitsergebnisse seiner Leute.
In meinen 15 Jahren bei ITA / Zelle hatte der Fachbereich drei Fachbereichsingenieure.
Jeder unserer im allgemeinen Sprachgebrauch FBI genannten gehörte einer anderen Generation von „Flugzeugbesessenen“ an und hatte einen anderen Weg in Richtung Flugtechnik VF hinter sich.
Eines war allen gemeinsam: Sie waren Top-Ingenieure und standen für ihre Mitarbeiter ein!
Claus Meyer |
„152“ und DDR-Flugzeugindustrie waren nach seinem Studium in
Dresden noch real vorhanden, als er bei der Flugtechnik der DLH
(Ost) / IF Leiter der Abt. Technologie, der späteren ITA wurde.
1972 tauschte er mit Harald Franke den Arbeitsplatz und
wurde FBI in der zahlenmäßig größten Fachgruppe Zelle.
1979 wechselte Claus dann zum IF-Betrieb Bildflug und wurde
dort Prüfleiter. Nach dem Ende der Interflug machte er sich
selbständig in der Instandhaltung von Flugzeugbestuhlung.
Als Vertragspartner der Lufthansa Technik gab er mehreren
Mitarbeitern in unsicheren Zeiten einen gesuchten Arbeitsplatz. |
Obwohl viele von seiner schlimmen Krankheit wussten, waren
wohl alle erschrocken: am 26. Mai 2008 ist Claus verstorben.
Alle, die in den vergangenen Jahren mit ihm arbeiten konnten, vermissen ihn sehr. Die große Beliebtheit und hohe Wertschätzung, die Claus neben seiner anerkannten Arbeit als Dipl.-Ing. auch wegen seiner hervorragenden menschlichen Eigenschaften allseits entgegengebracht wurde, war durch die Anteilnahme einer großen Anzahl früherer Kolleginnen und Kollegen bei der Trauerfeier am 11.Juni spürbar.
Wir werden Claus nicht vergessen! |
Sepp Heinrich
1970 als Ingenieur zur IF gekommen sammelte er über 10 Jahre lang als Wartungsingenieur Erfahrungen beim Betrieb und der Instandhaltung der Flugzeugflotten im Nord- und Südteil des Flughafens. Zwischendrin lagen einige Monate „Schnuppertätigkeit“ in der Gruppe Typeningenieure der ITA. Anfang 1981 besetzte Sepp die einige Zeit vakante Stelle des Gruppenleiters. Wir von der Fachgruppe kannten ihn durch jahrelange Zusammenarbeit und begrüßten seinen Einstieg sehr. In dieser Zeit liefen für die IL-62M und TU-134A mit den OKB´s abgestimmte Programme zur möglichen Verlängerung der Grenznutzungsdauer. Die Arbeiten zur Ermittlung des Zustandes erfolgten hauptsächlich durch IF-Personal in Schönefeld und waren für die PA´s und unsere Fachingenieure sehr zeitaufwendig .
In dieser arbeitsreichen Zeit hatte die Gruppe mit Sepp wieder einen guten FBI, der sich von niemandem ein X für ein U vormachen ließ. Er wirkte erfolgreich nach innen als Integrator auf die „Individualisten“ des Fachbereiches und nach außen kooperativ auf die verschiedensten Verhandlungspartner, um optimale Ergebnisse für das Unternehmen und uns zu erreichen.
Ohne seine Hartnäckigkeit, sein Durchsetzungsvermögen und sein fundiertes Fachwissen wäre es wohl nicht zum Einsatz effektiver, aber eben devisenkostender Diagnosetechnik oder verschiedener Materialien gekommen, wie z. B. schwedischem Dinitrol zum Konservieren der Flugzeugzelle oder dem Klettband aus BRD-Produktion zum Befestigen von Isolationsmatten in speziellen Rumpfbereichen verwendet. Es ging vorwärts im Fachbereich.
Umso mehr haben wir im Februar 1988 seinen IF-Ausstieg bedauert. Überrascht waren wohl einige Monate später besonders der Abt.-Leiter und verschiedene andere betriebliche Instanzen über seine erfolgte Ausreise in die BRD. Nach einigen eigenen deprimierenden Erlebnissen in der Folgezeit habe zumondest ich seine Entscheidung sehr gut verstanden.
Wie später zu erfahren war, hat er bei der Lufthansa Technik als Ingenieur eine beeindruckende Entwicklung genommen und in den letzten Jahren verschiedene verantwortliche Leitungstätigkeiten im Ausland sehr erfolgreich ausgeführt. |
Frank Hörich
Kurz vor dem fast schon sichtbaren Ende der IF blieb Frank nicht mehr viel Zeit sich als Leiter zu profilieren. Er war als junger Ingenieur durch sein Studium in Kiew sehr gut mit aktuellem Fachwissen ausgestattet und beherrschte natürlich die russische Sprache. Durch einige Jahre als Wartungsingenieur in der PA / Z sammelte auch er eine Menge praktischer Erfahrungen.
Das erkennbare Ende der Fluggesellschaft vor Augen ging er in seine eigentliche Heimatstadt Dresden zurück und stieg Anfang 1992 ein in die dortigen Elbe Flugzeugwerke. Der schnelle Übergang und die weitere Entwicklung im Unternehmen bestätigen beispielhaft, dass die Kombination von Theorie und Praxis ein guter „Türöffner“ für einen erfolgreichen Berufsweg ist. |
Die Gruppe Zelle war in der Abteilung aufgrund des breitgefächerten Aufgabenspektrums zahlenmäßig immer die größte und wies die wenigsten personellen Veränderungen auf.
Folgende Fachingenieure waren langjährig dabei und betreuten die genannten Aufgabenbereiche:
Horst Karow |
Flugwerk IL-62 / M |
Günter Wegner |
Flugwerk TU-134 / A |
Hans-Georg Hofmann |
Flugwerk IL-18 u. Kleben / Laminieren |
Manfred Krause |
Steuerungsanlagen aller Typen |
Klaus-Dieter Polling |
Kraftstoffanlagen aller Typen |
Hans-Joachim Keil |
Hydraulik / Fahrwerk IL-62 / M, IL-18 |
Lutz Kretels |
Hydraulik / Fahrwerk TU-134 / A |
Heinz Wietstruck |
Wasser- / Toilettenanlagen aller Typen |
Detlef Thisius |
Klima- / Heißluftenteisungsanlagen aller Typen |
Maria Gruschka |
Oberflächenschutz (Galvanik, Farbsysteme), Innen-ausstattung aller Systeme |
Nach Gründung der Einführungsgruppe A310 wurde die Betreuung der Hydraulik- / Fahrwerksanlagen TU-134 / A von Dieter Seidlitz übernommen.
Die Aufgaben von Maria Gruschka übernahm nach ihrer Berentung zusätzlich Heinz Wietstruck .
Nach Einführung der A310 wurden in den letzten Jahren der IF alle Kollegen nach IF-internem Lizenzerwerb analog o. g. Aufgabengebiete von der Einführungsgruppe A310 zunehmend zur Themenbearbeitung herangezogen. |